Am 21.11.2024 stellte Frau Prof Dr. Evans von der Cornell University in den USA einen aktuellen Zwischenstand zur Magenkrebsforschung beim Belgischen Schäferhund vor. Die Cornell University forscht ebenso wie die Universität in Utrecht in den Niederlanden an diesem Thema. Für die Studie wurde die DNA von 200 nachweislich an Magenkrebs erkrankten Belgischen Schäferhunden aus Europa und den USA mit der von fast 300 gesunden Hunden verglichen. Die Forscher stellten fest, dass die Vererbung von Magenkrebs sehr komplex ist. So weist jeder Hund, egal welcher Rasse (aus über 1000 zufällig ausgewählten Hunden anderer Rassen) einige der entdeckten genetischen Risikofaktoren für Magenkrebs auf. Derzeit liegt es nahe, dass es mehrere genetische Parameter gibt, welche den Ausbruch von Magenkrebs begünstigen oder eventuell auch eher verhindern können. Je mehr dieser bekannten, Magenkrebs begünstigenden Marker die DNA eines Hundes aufweist, um so höher ist das Risiko, dass der Hund tatsächlich erkrankt. Bei entsprechend hohem genetischem Risiko sind Umweltfaktoren für den Ausbruch der Krebserkrankung von etwas ungeordneter Bedeutung. Die Forscher werden weitere Proben sammeln und auswerten. Sie wollen die Sicherheit, Hunde, die erkranken, von Hunden, die wahrscheinlich gesund bleiben, zu unterscheiden, weiter erhöhen (hierzu können sich die Besitzer betroffener Hunde auch an der Studie in Utrecht beteiligen). Während man mit dem vorhandenen Wissen anhand von Gentests das Erkrankungsrisiko einzelner Hunde einschätzen könnte, sind die amerikanischen Forscher aufgrund der komplexen Vererbung und aus ihrer Sicht erforderlicher, weiterer Forschung, derzeit noch unsicher, wie genau eine Methode der Zuchtwertschätzung umgesetzt werden kann.
Anna Dreher